NOOCHRICHTE 66 (April 2002)

Behinderte in der UNO - Ein Überblick

1. Die UNO schafft ein weltweites Bewusstsein für Behinderte  

Über eine halbe Milliarde Menschen sind behindert. Davon leben 80% in der Dritten Welt. Viele von ihnen leiden unter Vorurteilen und Geringschätzung sowie Unterversorgung. Die Arbeit der UNO hat dazu beigetragen, ein Bewusstsein für diese Problematik zu schaffen. Die gesellschaftliche Stellung behinderter Menschen gehört zu den Grundanliegen der UNO und fusst in ihren Gründungsprinzipien der Gleichheit der Menschen, der Grundfreiheiten und der Menschenrechte. Diese Prinzipien sind eingeschrieben in die wichtigsten – heute weltweit anerkannten – Menschenrechtsdokumente:

  • Allgemeine Erklärung der Menschenrechte von 1948
  • UNO-Pakte I und II von 1966

Mit ihren Deklarationen zu den Rechten geistig Zurückgebliebener (1971) und zu den Rechten Behinderter (1975) legte die UNO-Generalversammlung ausführliche Grundlagen für die Anerkennung des Gleichheitsanspruches der Behinderten.

Mit dem Tag der Behinderten – jeweils am 3. Dezember – sowie mit dem Jahr der Behinderten 1981 und dem Jahrzehnt der Behinderten 1983 bis 1992 leistete die UNO weitere wichtige Beiträge zu einem weltweiten Bewusstsein für Behinderung

2. Die UNO ruft Regierungen zur Verantwortung für ihre Behinderten auf  

Mit dem World Programme of Action für die Behinderten (1982) und den Standardregeln für die Chancengleichheit von Behinderten (Standard Rules on the Equalization of Opportunities for Persons with Disabilities) von 1993 forderte die UNO die Regierungen auf, ihre Behindertenpolitik auf gemeinsam vereinbarte Grundlagen zu stellen. Die Schlussdokumente der UNO-Weltkonferenzen bekräftigen diese Aufforderung.
Seit 1994 überwacht ein Sonderberichterstatter der UNO die Umsetzung dieser Instrumente. Er und der Generalsekretär berichten der UNO-Generalversammlung über Fortschritte und Probleme der Umsetzung der Programme.

3. Die UNO lanciert Programme für Behinderte  

Die UNO ist in vielen Belangen für die Behinderten direkt aktiv. In den Bereichen Menschenrechte, Armutsbekämpfung und Nothilfe gehören Behinderte zu den wichtigen Nutzniessern der Arbeit der UNO. Ausbildung und Gesundheit von Behinderten stehen im Zentrum von Programmen der Welterziehungs-, Wissenschafts- und Kulturorganisation UNESCO und der Weltgesundheitsorganisaition WHO.

Das Kinderhilfswerk UNICEF und das Komitee für die Rechte der Kinder widmen sich speziell behinderten Kindern, das Bevölkerungsprogramm UNFPA behinderten Frauen und das Entwicklungsprogramm UNDP verwaltet einen Fonds für behinderte Menschen generell.

Die UNO arbeitet mit Regierungen zusammen und berät sie bei der Ausgestaltung von Programmen zur Förderung der Behinderten. Sie schafft statistische Grundlagen, um die weltweite Situation der Behinderten darzustellen.

4. Die UNO ist Arbeitgeberin und Arbeitsort für Behinderte  

Auch als Arbeitgeberin ist die UNO für Behinderte offen und in den UNO-Gebäuden wird auf die Anliegen Behinderter speziell Rücksicht genommen.

5. Die UNO arbeitet im Dienst aller Menschen – auch der Behinderten  

Letztlich stellt sich die UNO in den Dienst des Lebens generell und verteidigt so die Interessen aller Menschen, auch die der Behinderten. Das Engagement der UNO in den Bereichen Frieden, Sicherheit, Menschenrechte, Armutsbekämpfung, Humanitäre Hilfe und Schutz der Umwelt dient Behinderten und Nicht-Behinderten gleichermassen.

Weitere Informationen:  

UNO-Website für die Behinderten:

http://www.un.org/esa/socdev/enable

Weitere Auskünfte:  

Bundesamt für Sozialversicherungen
Abteilung internationale Angelegenheiten
3003 Bern
Tel 031 322 90 11
Email: uno@eda.admin.ch

Mitteilungen / Ergänzungen: eMail: ivb@ivb.ch

IVB / 08.01.2003